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Premiere des Theaterstücks „Ein Stück Heimat“

Bremen, Mai 2017

Die Premiere des Theaterstücks „Ein Stück Heimat“ und die weiteren Aufführungen waren ein voller Erfolg. Besonders natürlich für die Grundschulkinder, die sich den tosenden Applaus des überwältigten Publikums verdient hatten.

Etwa 1000 Zuschauer sprengten die Sitz- und Platzmöglichkeiten der Aula in der Grundschule Borchshöhe in Bremen, klatschten und sangen begeistert mit. Auch das gesamte Theaterteam, die Lehrer und Pädagogen waren gerührt und erfreut über so viel Spiellust, Engagement, Präsenz, Disziplin und Selbstbewusstsein seitens der Schüler und Schülerinnen.

Die Kinder probten sechs Monate lang an vier Vormittagen in der Woche und beschäftigten sich dabei mit dem Thema: Was bedeutet Heimat? Wie finde ich eine Heimat? Die gesamte Schule begleitete das Halbjahr, in dem sie das Thema des Theaterstücks in verschiedenen Fächern wie z.B. in Geographie, Mathematik Deutsch und Kunst mit den Kindern bearbeitete. Auch wurde das Thema und seine Aspekte von den Lehrer/innen und den Schüler/innen immer wieder diskutiert. Den Produzenten war wichtig, dass die Kinder in eine aktive, reflektierende Rolle kommen und so nicht „nur“ als Darstellerinnen und Darsteller auf einer Bühne agieren, sondern die Metaebene des Stücks und seine Zeichensprache verstehen lernen. Dadurch sollten die Schüler genau verstehen, was sie spielen, wen die darstellen und warum.
Der Inhalt des Stücks spiegelt die aktuelle Entwicklung in Deutschland unter dem Aspekt der Flüchtlingskrise wieder und zeigt in dem etwa 100minütigen Spiel viele Facetten der Entwurzelung und Orientierungssuche auf. Es handelt sich um Kinder, die gerade in einem ihnen fremden Land angekommen sind. Diese sogenannten unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge verstehen die Sprache dieses Landes nicht (hierzu wird im Stück eine eigene Sprache eingesetzt, die von den Menschen des Gastlandes gesprochen wird). Das Stück zeigt die Kinder auf der Flucht, in den Zwischenlagern und schließlich in der Unterbringung bei verschiedenen Gastfamilien, die auf ganz unterschiedliche Art und Weise mit den Kindern umgehen. Es gibt z.B. die wohlhabende Familie Quarz, die sich zunächst eher am eigenen Gutmenschentum erfreut, als wirklich Interesse für die Kinder und deren Erfahrungen zu entwickeln, oder die etwas lässige Hippie-Familie, die einfach nur nett zu den Flüchtlingen sein will. All dies gibt viel Potential für verschiedene Konflikte, die die Schwierigkeiten bei der Begegnung von unterschiedlichen Traditionen, Gewohnheiten, Erwartungen und Ängsten verdeutlichen.

Die Til Schweiger Foundation freut sich, dass durch die Unterstützung ein solch qualitatives Theaterstück mit Konzept der konsequenten Integration entstehen konnte. Von der Presse wurde das Stück als preiswürdig bezeichnet und von der Bosch-Stiftung mit Schulpreis gekürt.

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