Die meisten Erziehungsberechtigten, viele davon alleinerziehende Mütter oder Väter, sind nicht in der Lage, den Teilnehmerbetrag für ihr Kind aufzubringen und benötigen komplette finanzielle Unterstützung bzw. entsprechende Ermäßigung.
Die Ferienfreizeit ist eine Selbstversorgerfreizeit. Die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen helfen aktiv bei der Zubereitung der gesunden, vitaminreichen Mahlzeiten mit. Aus selbst gesammeltem Obst von befreundeten Bauern in der Region werden während der Maßnahme auch viele Gläser Marmelade eingekocht, die wieder für die Freizeiten verwendet werden. Behinderte und nicht behinderte Kinder und Jugendliche arbeiten im Team nach ihren Fähigkeiten. Ziel der Ferienfreizeit ist die sozialen Teilhaben und Integration der benachteiligten Kinder und Jugendlichen, Ihr Selbstbewusstsein, ihre organisatorischen Kompetenzen und ihr handwerkliches Geschick werden gefördert und gestärkt durch die täglich anfallenden Tätigkeiten, wie beim Auf- und Abbau des Lagers, die tägliche Besprechung der Gestaltung des Tages (Sport- und Spiele-Events sowie Ausflüge on die örtliche Umgebung), der Auswahl der Mahlzeiten und die zu erlangenden „Kochkünste“. Die Freizeit wird inklusiv von allen gemeinsam veranstaltet, Versorgungsaufgaben an alle verteilt und von allen getragen.
Die meisten Kinder und Jugendlichen, die an der Freizeit teilnehmen, haben in ihren oft kindreichen Familien keine Tagesstrukturen gelernt. Die Betreuer*innen halten jeden Morgen mit den Teilnehmenden eine Tagesablauf-Besprechung ab. In Gruppen eingeteilt erhält so jeder einen Aufgabenbereich, je nach Fähigkeiten und Beeinträchtigungen. Um die Mahlzeiten herzustellen wird zusammen eingekauft und dabei auf gesunde Lebensmittel und auch auf Preise geachtet. Während der Freizeit wird sehr viel Wert auf eine ordentliche und richtige Sprache gelegt, der Gemeinsinn wird gefördert, vor allem Hilfeleistungen bei denen, die Unterstützung und Aushilfe beim Ausführen von Tätigkeiten benötigen. Auch das Verhalten zur Müllvermeidung und -aufräumung wird eingeübt und überwacht.
Während der zweiwöchigen Ferienfreizeit im Westerwald hatten die Kinder riesigen Spaß und konnten ein vielfältiges Angebot in Anspruch nehmen. Es gab Geländespiele, Bastel- und Spielangebote, eine Olympiade, Spieleabende, eine Disco und zweimal Open-Air-Kino. Es wurde am Lagerfeuer gesunden, Stockbrot gebacken, vor dem Einschlafen in den Zelten erzählt, geweint und gelacht.
Alle Beteiligten waren sich einig, dass dieses Jahr mit Abstand das beste Zeltlager der letzten Jahre war. Es sind viele Freundschaften entstanden, die bestimmt noch lange bestehen werden. Und das Wichtigste: Es wurden Erlebnisse geschaffen, die den Kindern sicherlich noch lange in guter Erinnerung bleiben werden.
Schon bei der Auftaktveranstaltung hatten alle einen sehr wunderschönen und erlebnisreichen Tag. Nach einem Kennenlernspiel wurden die ersten Verhaltens- und Küchenregeln aufgestellt. Anschließend wurden die Gruppen geteilt. Während sich die Sportgruppe u.a. im Yoga übte, bereitete die Kochgruppe ein leckeres Fladenbrot mit Kräuterbutter zu. Zudem gab es eine kräftige Kartoffelsuppe, Obstteller und als Nachtisch einen Mandelkuchen. Alle wollen unbedingt in der nächsten Woche wiederkommen.
Wir freuen uns riesig auf ein spannendes Projektjahr mit euch, liebe Kinder!