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THERAPIE

Die Hoffnungsflotte 2018

Ijsselmeer, Mai 2018

Bereits zum dritten Mal unterstützt die Til Schweiger Foundation nun das Projekt „Hoffnungsflotte“ für Kinder in Not vom sunshine4kids e.V. Vom 19. bis 26. Mai 2018 segelte die Hoffnungsflotte mit 30 Kindern durch das Ijsselmeer, wobei Sorgen und Probleme über Bord geworfen wurden.

Bereits zum dritten Mal unterstützt die Til Schweiger Foundation nun das Projekt „Hoffnungsflotte“ für Kinder in Not vom sunshine4kids e.V. Vom 19. bis 26. Mai 2018 segelte die Hoffnungsflotte mit 30 Kindern durch das Ijsselmeer, wobei Sorgen und Probleme über Bord geworfen wurden.

„Boah, das ist ja voll cool. So ein großes Schiff“. Die kleine Kathrin ist völlig aus dem Häuschen, als sie zum ersten Mal in die Kajüte der Segelyacht guckt, die in der kommenden Woche ihr zuhause sein wird. Die „Lydia“ ist ein Boot der Hoffnungsflotte. Neun Schiffe, unterwegs auf dem Ijsselmeer für einen wirklich guten Zweck.

Das von Gaby Schäfer aus Sprockhövel an der Ruhr ins Leben gerufene Sozialprojekt sunshine4Kids e.V. hat es sich auf die Fahne geschrieben, traumatisierten Kindern eine Zeit lang ein unbeschwertes Leben zu ermöglichen. Kindern wie der zehnjährigen Kathrin, die vor wenigen Wochen auf tragische Weise ihren Papa verloren hat und jetzt mit ihren Brüdern Volker und Roland, 14 und 15, auf der „Lydia“ anheuert. Sie sind nur drei von insgesamt 30 Kindern und Jugendlichen, die für sieben Tage auf acht Yachten und einem holländischen Plattbodenschiff segeln und leben. Bei allen ist die Kindheit auf die ein oder andere Weise tief getrübt.

Und so kann auch Kathrins spontane Begeisterung über das große Schiff nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie und ihre Brüder sehr stark unter dem Verlust ihres Vaters leiden. Am Anfang sind sie noch sichtlich reserviert, fast scheu – na ja, man muss sich ja auch erstmal an das Bordleben mit Kinderpsychologin Birgit und Skipper Arndt gewöhnen. Wie alle anderen erwachsenen Teilnehmer an der Hoffnungsflotte machen die beiden ihren Job ehrenamtlich.

Doch es wird noch ein bisschen dauern, bis Kathrin und ihre großen Brüder ihr Leben daheim ein wenig vergessen können. Hilfreich ist auf jeden Fall schon mal das schöne Wetter am ersten Segeltag. Bei totaler Flaute gibt es reichlich Gelegenheit, die vielen Wasserspritzpistolen auszuprobieren, die sunshine4kids-Mutti Gaby organisiert hat. Im Nu befinden sich mehrere Schiffe inmitten einer wilden Seeschlacht.

Abends im Hafen des malerischen Städtchens Enkhuizen gehen die Gefechte erst richtig los. Es wird über die Schiffe gejagt, gekreischt und ordentlich Wasser verspritzt. Gaby Schäfer, sonst Powerfrau in allen Lagen, legt entspannt die Beine auf die Seereling und lächelt. Schon für diesen Anblick völlig selbstvergessener Kinder hat sich der ganze Aufwand gelohnt.

Seit über zehn Jahren organisiert Schäfer die Hoffnungsflotte. Auslöser war der Tod ihres damaligen Mannes, der bei den eigenen Kindern tiefe Spuren hinterlassen hat. Als sie mit ihnen eine monatelange Campingreise nach Skandinavien machte, um nur für sie da zu sein, ihnen so viel Liebe zu geben, wie sie nur konnte, bis es den Kindern langsam, ganz langsam wieder besser ging, kam der Seglerin die Idee mit der Flotte.

Damals begann eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht. Sogar die Frau des Bundespräsidenten war schon Schirmherrin und hat die Hoffnungsflotte persönlich begleitet, die Bundeskanzlerin hat sunshine4Kids e.V. als eines der 25 besten Sozialprojekte in Deutschland ausgezeichnet und die NRW-Ministerpräsidentin verlieh Gaby Schäfer den Verdienstorden des Landes. Doch was für die umtriebige Flotten-Admiralin wirklich zählt, das sind die strahlenden Augen der Kids.
Das sunshine4kids Team legt bei den sunshine4kids-Projekten großen Wert auf Nachhaltigkeit. Daheim in Sprockhövel/NRW – der Vereinssitz des Vereines – haben die Vereinsmitglieder eine sunshine4kids Oase aufgebaut, wo Kinder und Jugendlichen jederzeit Zuflucht und Halt finden, Hühner, Hasen und Honigbienen inklusive. Hier finden auch die Vor- und Nachtreffen zu den Hoffnungsflotten und sozialpädagogische Projekte statt.

Als es dunkel geworden ist über dem Stadthafen von Enkhuizen hat sich die Wasserschlacht gelegt. Kathrin und die anderen Kinder fallen hundemüde in die Koje. Morgen werden sie bei einer Schnitzeljagd im Freiluftmuseum wieder jede Menge Abenteuer erleben.

Anschließend segelt die Hoffnungsflotte bei leichtem Wind und viel Sonne weiter nach Makkum in Friesland. Dort erwartet sie ein echtes Kinderparadies: Fußballspielen, Surfunterricht am Strand, Wikingerschach, Toben, Lachen, Schmusen mit Bordhund Cidre. Doch beim Grillabend, als die Musik auf Blues schaltet, bricht bei der kleinen Kathrin die Trauer um den toten Papa wieder aus. Tränen fließen, andere Kinder müssen trösten, auch Betreuerin Laura hilft mit. Schon den ganzen Tag musste die 26jährige Kinder in den Arm nehmen. Als Kathrins Tränen getrocknet sind, bekommt Laura selbst feuchte Augen. So viel Leid auf einmal, das macht schon was mit einem.

Zum Glück geht es Kathrin auf der Fahrt von Makkum nach Stavoren schon wieder besser. Bruder Roland darf bei fünf Windstärken ans Ruder. Die Krängung der „Lydia“ zollt ihm ein bisschen Respekt ab, aber Roland hat die Yacht richtig gut im Griff. Skipper Arndt lobt seinen Steuermann, und der ist stolz wie Oskar. Derweil chillt Bruder Volker bei Rap-Musik, Nesthäkchen Kathrin übt fleißig Seemannsknoten.

Die Tage auf dem Ijsselmeer verfliegen wie der Wind, und schon bald kehrt die Hoffnungsflotte zum Ausgangshafen in Lemmer zurück. Nun heißt es für die sunshine4kids Kinder Abschied nehmen. Doch vorher gibt es noch eine riesen Party im Yachthafen. Kathrin ist ein bisschen traurig, dass schon alles vorbei ist. Gefragt, was ihr denn am besten gefallen hätte, fällt die Antwort eindeutig aus: „Die Wasserschlacht, die fand ich super“. Und klar, sie würde gerne wieder einmal mitfahren.

Wer weiß, vielleicht ist Kathrin ja dabei, wenn die Hoffnungsflotte 2019 in See sticht.

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