„Fit is(s)t besser!“ richtet sich an Kinder in sozialen Brennpunkten. Den Kindern soll durch eine Kombination aus Sport, gesunder Ernährung und Bildung der Weg in einen gesunden, fitten und umweltbewussten Lebensweg geebnet werden. Erfahrungsgemäß lernen Kinder in kleineren Gruppen besser und übernehmen das Gelernte in den täglichen Ablauf. Aus diesem Grund ist die Anzahl der Kinder auf mindestens 30 begrenzt der Multiplikator ist dennoch sehr hoch, die Kinder berichten von ihren Erfahrungen in der Familie, in Freundesgruppen und ihren Schulkamerad:innen.
Eckdaten
Zielgruppe: Kinder zwischen 6 und 12 Jahren
Themen: Gesunde Ernährung, Sport, Umweltschutz, Ausflüge
Teilnehmeranzahl: max. 20-30 pro Gruppe
Laufzeit: 1 Jahr; 1 x wöchentlich à 5 Stunden
“Fit is(s)t besser!“ wurde im Jahr 2018 als Pilotprojekt in der Tafel-Berlin gestartet und ging im Jahr 2019 in der Wolfsburger Tafel an den Start. Seitdem konnte das Projekt an weiteren Standorten ausgebaut werden. In folgenden Einrichtungen findet bzw. fand das Projekt (Stand Januar 2024) statt:
- Wolfsburger-Tafel
- Kinder-Tafel, Wuppertal-Vohwinkel (bereits 5 Jahre in Folge!)
- MILA Wohngruppe, Wolfsburg Hehlingen
- Tabaluga Kinderhaus, Wolfsburg Neindorf
- Freizeittreff Leherheide, Bremerhaven
- MANUS Kinder- und Jugendhaus, Gelsenkirchen
- MANUS Bottrop
- Arche Hamburg-Harburg
- AWO Gelsenkirchen
- OGS Grundschule Gelsenkirchen
- Grundschule Ilmenaustraße, Braunschweig
Im Jahr 2024 ist der Start in 2 weiteren Einrichtungen geplant.
Projektbeschreibung
Wie viel Zucker ist in einer Cola? Wieso essen Sportler so viel Eiweiß? Wie kann ich mich gesund ernähren und dabei die Umwelt schonen? Und sind in Gummibärchen wirklich Schweineknochen verarbeitet? Fragen über Fragen. Schon die meisten Erwachsenen wissen nicht genau, was auf dem Teller landet. Ihre Kinder erst recht nicht. Nicht alles was schmeckt ist auch gesund. Aber was viele nicht ahnen: Was gesund ist, kann auch gut schmecken!
Für viele Familien in finanziellen Notlagen scheint eine gesunde Ernährung schlicht-weg unmöglich. Doch hier möchten wir zeigen: eine gesunde Ernährung muss nicht teuer sein. Ebenso wie ein gesunde Nahrung hilft Sport, dass man sich besser fühlt und mehr leisten kann. Die Komponenten gesunde Ernährung, Sport, Bildung und Umweltbewusstsein gehören einfach zusammen und legen die ersten Bausteine für eine fittere, gesunde und umweltbewusste Zukunft.
Wissenschaftler gehen davon aus, dass mehr als 70% aller Erkrankungen aus einer falschen Ernährungs- und Lebensweise resultieren. Es ist sehr beunruhigend, dass durch Bewegungsmangel und Fehlernährung schon zahlreiche Risikofaktoren im Kindesalter bestehen. Die Pandemie verstärkt das Problem drastisch. So äußerte sich auch der WHO-Regionaldirektor Hans Kluge besorgt: „Covid-19 könnte unter Umständen einen der beunruhigensten Trends in der WHO-Region Europa verstärken – die zunehmende Fettleibigkeit bei Kindern“. Denn die lange Schließung von Schulen, Sportangeboten und der fehlende Zugang zu gesunden Schulmahlzeiten hat gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit der Kinder.
Den Kindern soll bei „Fit is(s)t besser!“ anschauliches Wissen über gesunde Ernährung vermittelt werden. Das heißt aber nicht, dass Diätpläne, Verbote oder ähnliches ausgesprochen werden. Das Erfolgsrezept besteht darin, die Kinder aufzuklären und zu motivieren. Es sollen keine Experten aus den Kindern gemacht, sondern Anstöße gegeben werden.
Aus unserer bisherigen Projektarbeit in Wolfsburg, Wuppertal, Bremerhaven und Gelsenkirchen haben wir festgestellt, dass die Kinder großes Interesse am Kochen, Lernen über Lebensmittel und Bewegung haben sowie eine Begeisterung für eine gesunde Ernährung und Umweltschutz entwickeln. Besonders das praktische Lernen während der Theorie-Einheit und beim Kochen lässt die Kinder das erlernte Wissen schnell verfestigen und als Gruppe zusammenwachsen.
Auch haben wir von den Kindern das Feedback erhalten, dass das Zusammenkommen der letzten Monate bereits gegriffen hat und ein langfristiges Umdenken stattfindet. Weiterhin ist zu erwähnen, dass die Kinder ihr neues Können in die Familien tragen, beispielsweise werden Rezepte gerne nochmal Zuhause nach-gekocht, Sportübungen und Bewegungsspiele mit den Geschwisterkindern wieder-holt und z.B. besser auf die Mülltrennung geachtet. Somit ergibt die Projektarbeit einen hohen Multiplikator, der weitere Kinder dazu anregt, ihren Gewohnheiten hinsichtlich Ernährung, Bewegung und Umwelt zu überdenken.
Projektablauf
Rund 20-30 Kinder treffen sich einmal in der Woche und berichten zunächst über positive und negative Erlebnisse, die sie in der Zwischenzeit erfahren haben. Gemeinsam lernen alle Kinder über die Zutaten und Inhalte der Mahlzeit bzw. lernen wichtige Inhalte zum Thema Ernährung und Umwelt. Anschließend werden die Kinder in zwei Gruppen aufgeteilt. Während die eine Gruppe zum Sportunterricht unter Anleitung professioneller SporttrainerInnen geht, kocht die andere Gruppe unter Anleitung von ausgebildeten ErnährungsberaterInnen. Nachdem Gruppe eins den Sportunterricht beendet hat, treffen sich alle zum gemeinsamen Essen. Im Anschluss tauschen sie sich über das Erlebte aus und besprechen den Tag in einer Abschlussrunde, dies soll den Teamgeist fördern und Freundschaften sollen entstehen.
Beispiel eines Projekttags:
- Ernährungstheorie und Umweltthemen vermitteln
- Sporteinheit (mit ausgebildetem Trainer)
- Gemeinsam Essen vorbereiten mit ausgebildetem ErnährungsberaterIn
- Gemeinsames Kochen (Zubereitung zeigen)
- Gemeinsames Essen mit allen Kindern
- Gemeinsames Aufräumen nach dem Essen
- Abschließend gemeinsames Feedback erarbeiten
Die Themen
1. Baustein – Bildung über Ernährung und Umwelt
2. Baustein – Gemeinsam Kochen
3. Baustein – Sport und Bewegung
4. Baustein – Ausflüge