SCHULEN

Gewaltprävention an der Ebertschule

Erbertschule, März 2019

Tatort Schulhof: Gewalt, Mobbing und Stigmatisierung ist an Schulen kein seltenes Phänomen. Alltägliche Gewalttaten in Schulen begrenzen sich nicht nur auf körperliche Gewalt. Viele Formen geschehen verdeckt, per Handy oder auf sozialen Netzwerken. Schulen spüren auch, dass in den vergangenen Jahren Vorurteile gegenüber Migranten zugenommen hat. Die Til Schweiger Foundation unterstützt das wertvolle Gewaltpräventionsprojekt an der Ebertschule für zwei Schulklassen der Stufe 2-4.

Viele Kinder, die von Mobbing betroffen sind, sprechen nicht über das Erlebte, sondern schämen sich für das empfundene „eigene Versagen“. Wenn Kinder wiederholt Ausgrenzung, Beleidigung und Abwertung ohnmächtig gegenüberstehen, kann dies zu einer erheblichen Stressbelastung und einer Beeinträchtigung des Selbstwertgefühls führen. Auswirkungen sind Leistungsrückgang und auch psychosomatische Erkrankungen, wie Bauch- und Kopfschmerzen, Depressionen, posttraumatische Belastungsstörung, bis hin zu Suizidgedanken. Wenn verschiedene problematische Einflüsse über einen längeren Zeitraum zusammentreffen, besteht die Gefahr, dass Kinder eine Gewaltbereitschaft entwickeln. Als Faktoren, die Gewalt bei Kindern begünstigen, gelten unter anderem eine mangelnde emotionale Zuwendung der Eltern, eine ungenügende Grenzsetzung durch Bezugspersonen bei aggressivem Verhalten oder körperliche Erziehungsmittel.

Mit dem Gewaltpräventionsprojekt und Sozialkompetenztrainings lernen die Schüler an der Ebertschule unter anderem sich mitzuteilen, zuzuhören und Empathie für ihre Mitschüler zu entwickeln. Das Training fand pro Klasse einmal pro Woche für jeweils eine Doppelstunde statt. In einer Gruppe ging es zu Beginn primär um die Integration vier bulgarischer Kinder in die Gruppe, die zu Beginn eine Sonderrolle eingenommen hatten, sowie um das Miteinander, das Erleben von Gruppenrhythmus und die Vermittlung von Selbstverteidigungsmechanismen. Erst nach 8-10 Wochen gab es Zweiergruppen und klar strukturierte Reflektionsrunden, in denen die Kinder sich auch sprachlich auseinandersetzten. Die eingesetzten Methoden sorgten letztendlich für ruhiges Arbeiten, Konzentrationsförderung, Entspannung und ein harmonisches Gruppengefüge. Das Erleben von Ruhe hatte für fast alle Kinder einen hohen Stellenwert und wurde immer wieder eingefordert. Am Ende wurde einer der bulgarischen Jungen sogar als eine Art „Hilfstrainer“ in der anderen Gruppe eingesetzt.

Das Umgehen der Kinder miteinander hat sich spürbar verbessert, insbesondere die bulgarischen Kinder sind zu einem festen Bestandteil der Gruppe geworden. Körperliche Auseinandersetzungen sind deutlich zurückgegangen.

Die Til Schweiger Foundation ist überzeugt: je früher mit Kindern soziale Kompetenzen gestärkt werden, desto besser bewältigen sie nicht nur ihren Weg ins Erwachsen-Sein, sondern auch die hohen Anforderungen im Laufe ihrer Schullaufbahn.

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